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Zeitung "Merker"

 

International unterwegs sind der österreichische Sopranist und der tiefe Bassist rumänisch-italienischer Herkunft allerdings, denn Raunigist zwischen monatelangen Gastspielen in Japan, Kanada (Tournee), Mexico (Festival José Feliciano), Venezuela, Polen, und kurz vor einer Moskau-Reise (wo er einen Fan-Club hat und sein Buch „Von Kastraten und Countertenören“ ins Russische übersetzt wird) gerade einmal ein paar Tage in Wien und der hier lebende, vielgereiste und u.a. auch in Bukarest und Moskau unterrichtende Vertreter der untersten Stimmlage leistete ihm beste Gesellschaft in einem sehr kontrastreichen Programm, das vom bewährten Theo Hawlitschka mit Andekdotischem über Händel und Mozart bereichert und von Matthias Krampe abwechselnd vom Cembalo (bei den meisten Raunig-Soli) und von der Orgel aus (für den Bass) in die richtige Stimmung gebracht wurde – ein Wechsel, der dem Künstler in der eiskalten Kirche sicherlich entgegen kam…Nach Tonaufnahmen am Vortag kannte das Team offenbar die Akustik dieses speziellen Raumes schon sehr gut, denn sowohl die Singstimmen wie auch die Instrumente erwiesen sich als bemerkenswert tragfähig und füllten und – erwärmten zugleich die Kirche für die Zuhörer.

Händel-Gesellschafts-Präsident Arno Raunig startete seine Beiträge mit 2 Arien aus der Singspieloper „Wahl des Herakles“. Seine weich fließende Stimme hätte man da eher als die eines „Altisten“ eingestuft, aber mit der Liebeserklärung an Alcina „Miobeltesoro“ (sein Ruggiero, den ich in Darmstadt und Wiesbaden erlebte, ist für mich immer noch die Idealbesetzung dieser Rolle) nimmt die Stimme wieder ihren charakteristischen Sopranklang an und wechselt in der sehr bewegten Arie „Scherza in fida“ aus „Ariodante“ locker zwischen den verschiedenen Lagen und Tempi, ehe der Sänger mit „Oh figlio dell’amore“ aus Meyerbeers „Il crociato in Egitto“ Kastraten-typische Virtuosität an den Tag legt und mit Höheneffekten punktet.

Theodore Coresi konkurriert schon bei den ersten Tönen mit der Königin der Instrumente. Er hat der Eleganz Arno Raunigs seinen wuchtigen dunklen Bass entgegen zu setzen, der allein schon mit seinem Stimmvolumen verblüfft und die passenden Stücke dafür gewählt hat: César Francks „Panis angelicus“ klingt entsprechend anbetungswürdig, der „Schatten,“ der lt. Händels Xerxes („Ombra mai fu“) seinesgleichen nicht hat, überzieht mächtig und dunkel das Kirchen-Szenario, Sarastros „Heil’ge Hallen“ werden mit großem Pathos und ausgebreiteten Armen demonstriert, mit Schuberts „Litanei“ („Ruhe in Frieden“) und Joseph Güttlers „Ave Maria“ versichert sich der Sänger, dass das „Ora pro nobis“ nicht verabsäumt werde, und das lebhaft vorgetragene russische Volkslied „Eh, Nastasia“ reißt einen durch jene typische Basseswucht vom Sitz, wie wir sie von den großen Boris Godunows oder Chowanskys kennen. Dass seine Stimme hinsichtlich Noblesse Grenzen hat, erwies sich beim allerdings als humoristische Draufgabe gedachten „La ci darem la mano“, in welchem Duett Arno Raunig sich in die verführbare Zerlina verwandelte und der Don Giovanni sich um ein paar Höhen herumschwindelte.

Ein Riesenspaß!Das waren diese Händel-Konzerte bisher ja immer.

Sieglinde Pfabigan

Zeitung "Merker"

AKTUELLE KRITIK DES KONZERTES “AUS ZWEI WELTEN”